Eine tragische Ehe, eine große Leidenschaft und eine tiefe Wut – Du hast unfassbare Dinge über die Geschichte Deiner Familie entdeckt. Zu welchem Zeitpunkt hast Du beschlossen, darüber einen Roman zu schreiben? Ziemlich spät, um ehrlich zu sein. Ich habe zunächst versucht, etwas über meine Familie zu verstehen. Eine Wut, die immer da war, über Generationen hinweg, eine Wut, die alles in Aufruhr versetzt hat. Ich verstand zum ersten Mal, dass mein Großvater, der große Autor, alles in Gang gesetzt hatte, und ich begann, mich mit seinem Werk und seinem Leben zu beschäftigen, und da entfaltete sich alles. Erst als ich die Briefe in Händen hielt, die Liebesbriefe, wurde mir klar: Diese Geschichte ist zu schön, um nicht erzählt zu werden. Die Geschichte, die Du erzählst, basiert auf wahren Begebenheiten, Du hast sehr gründlich recherchiert, der Roman enthält Briefe und Tagebuchauszüge. Warst Du während des Schreibens in Versuchung, die Geschichte zu ändern? Nein, das erschien mir immer verboten. Ich wollte meiner Großmutter Gerechtigkeit widerfahren lassen und ich wollte nicht lügen. Aber wie gesagt, die Geschichte war fast besser als ein Märchen, es gab keinen Grund zu lügen. Was denkst du, hätten Deine Großeltern von Deinem Roman gehalten? Mein Großvater hätte den Roman gehasst, und er hätte nie aufgehört, mich dafür zu hassen, ihn geschrieben zu haben. Aber ich hoffe wirklich, dass meine Großmutter dieses Buch als etwas Schönes empfunden hätte, denn es war immer so: Diese Männer haben um sie gekämpft, jahrzehntelang, in Büchern und in Artikeln haben sie gekämpft, und sie hat nie ein Wort gesagt. Dies war meine Art, ihr eine Stimme zu geben. Der von Deinem Roman inspirierte Film kommt in diesen Tagen in Schweden in die Kinos. Wie fühlt es sich an, zu sehen, wie Deine Erzählung transformiert wird? Es ist eine verrückte Sache, sich selbst in einem Film zu sehen, vor allem, weil der Film damit beginnt, dass ich mich mit meiner Frau streite und ich ihr gegenüber schreckliche Dinge sage. Aber es ist ein fantastischer Film, und Bill Skarsgård als mein Großvater, das werde ich nie vergessen. Er spielt ihn meisterhaft.